Smarter Together München - Gemeinsam an der Zukunft bauen

Die EU-Kommission hat München zusammen mit Lyon und Wien ausgewählt, um richtungsweisende Smart City Lösungen zu erproben.

Intelligente und nachhaltige Lösungen für die Stadt

Logo des Projekts Smarter Together München
LHM
Logo des Projekts Smarter Together München

In das Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz/Freiham mit seinen rund 30.000 Einwohnern wurden bis Projektende 2021 insgesamt rund 20 Millionen Euro investiert. Im Rahmen des Projekts Smarter Together hat die Landeshauptstadt München gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft an Lösungen für die lebenswerte Stadt der Zukunft gearbeitet. Das Ziel war, mit Hilfe neuester Technologie und intelligent genutzter Daten Antworten auf die Zukunftsfragen der Stadtentwicklung zu finden. Dabei sollte die Lebensqualität der Bewohner*innen verbessert, die Energieeffizienz von Wohnraum gesteigert und vernetzte Mobilitätsangebote geschaffen werden.
In den drei Handlungsfeldern des Projektes Energie, Mobilität und Technologie war Experimentieren ausdrücklich erlaubt - und sogar gewünscht: Die EU-Fördergelder in Höhe von rund 6,85 Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt, um Neues auszuprobieren und diejenigen Ideen weiter auszubauen, die sich in der Praxis bewähren. Diese sollen anschliessend sowohl in weiteren Stadtteilen Münchens als auch in anderen europäischen Städten umgesetzt werden. Die Anwohner*innen nahmen in einem breit aufgestellten Ko-Gestaltungsprozess unmittelbar Einfluss auf die Maßnahmen.

Ein ganz besonderes Dankeschön für Ihren Beitrag zu Smarter Together in den letzten Jahren!

Platzhalter Zitat
Clemens Baumgärtner Referent für Arbeit und Wirtschaft der LHM

Smarter-Together-Handlungsfelder

Mobilitätsstation im Projektgebiet
Dominik Parzinger

Im Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz/Freiham gingen bis Ende 2018 acht multimodale Mobilitätsstationen an den Start. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) leitete das Maßnahmenpaket für nachhaltige Mobilitätslösungen und setzte diese gemeinsam mit der Landeshauptstadt München und weiteren Akteuren im Projektgebiet um.
An diesen Mobilitätsstationen verknüpft die MVG das Kernangebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit zusätzlichen Mobilitätsbausteinen wie dem Mietradsystem MVG Rad, ergänzt um motorunterstützte MVG eRäder und lastenfähige MVG eTrikes (derzeit nicht mehr im Einsatz) sowie E-Carsharing von STATTAUTO. Darüber hinaus bieten die Stationen Ladesäulen für Elektroautos und sind mit öffentlichem WLAN (M-WLAN) ausgestattet. Zur Information und als zentraler Zugang zur Buchung dienen digitale Informationsstelen vor Ort und die München SmartCity App.
An zwei der Stationen wurden zusätzlich sogenannte Quartiersboxen getestet. Mit ihren Kühl-, Tiefkühl- und Raumtemperaturfächern ermöglichten sie einen 24-Stunden-Liefer-, Einkaufs- und Tauschservice. Im Pilotzeitraum konnten dort lokale Gewerbetreibende ebenso wie teilnehmende Unternehmen Waren zur Abholung hinterlegen. Privatpersonen konnten sie zur vorübergehenden Aufbewahrung oder für den Austausch von Gegenständen nutzen. Der Test der Quartiersboxen ist beendet und eine Buchung ist derzeit leider nicht mehr möglich.
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Stadtwerke München SWM

Mit Sanierung und Erneuerbaren zum Niedrigenergie-Quartier: Energie war eines der zentralen Handlungsfelder von Smarter Together. Darauf, die energetische Sanierung von Wohngebäuden auf Neubaustandard sozialverträglich voranzutreiben und den regenerativen Anteil in der Wärme- und Stromversorgung zu steigern, lagen die Prioritäten.
Eigentümer erhielten eine umfassende bauliche, technische und energetische Analyse ihrer Immobilien. Auf dieser Basis werden Modernisierungsvorschläge erarbeitet und dabei neueste Technologien und innovative Finanzierungskonzepte berücksichtigt, zum Beispiel Crowd-Funding oder Contracting. Das Augenmerk lag auf Planungs-, Kosten- und Finanzierungssicherheit. Es war geplant, 42.000 Quadratmeter Wohnfläche auf einen anspruchsvollen Energiestandard zu heben. Zusätzlich sollte der Energieverbrauch der Haushalte durch den Einsatz von „Smart-Home“-Elementen gesenkt werden.
Eine zweite Säule war die Nutzung erneuerbarer Energien. Ein wachsender Anteil des Energiebedarfs sollte durch Fernwärme aus dem Geothermie-Heizwerk in Freiham gedeckt werden sowie durch dezentrale Photovoltaik-Module auf den Wohngebäuden. Es wird möglich, überschüssige Energie über den Batteriespeicher in das so genannte Virtuelle Kraftwerk der Stadtwerke München (SWM) einzuspeisen. Kleine Stromerzeugeranlagen können auf diese Weise ihre Wirtschaftlichkeit steigern. Das Virtuelle Kraftwerk ermöglicht die Vernetzung vieler Erzeugungsanlagen und trägt somit zur Stabilisierung überregionaler Netze durch intelligentes Lastenmanagement bei.
Mit der energetischen Sanierung sowie dem Ausbau erneuerbarer Energieversorgungssysteme können jährlich bis zu 700 Tonnen CO2 eingespart werden.
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LHM / F. Meier mit wordle.net

Im Bereich Technologie stand die intelligente Nutzung von Informationen im Mittelpunkt. Smart Data statt Big Data war die Devise: Deshalb wurden nur solche Daten gesammelt, ausgewertet und zur Verfügung gestellt, die einen unmittelbaren Nutzen für die Bewohner oder die Stadt als Ganzes haben. Datenschutz und Datensicherheit haben dabei höchste Priorität. Ein Anwendungsbeispiel sind intelligente Lichtmasten: Diese können über Sensoren Informationen aus Umwelt, Wetter und Verkehr erfassen.
Die Daten sind Basis für verschiedene Anwendungen und mobile Dienste – in Echtzeit. Im Rahmen der Ko-Gestaltung erhielten Bürgerinnen und Bürger Einblick in die zu erfassenden Daten und wie sie in Lösungen für den Stadtteil umgesetzt werden. Außerdem konnten sie eigene Ideen für Dienste auf Basis solcher Daten entwickeln.
Smarter Together entwickelte gemeinsam mit den Partnern von muenchen.de sowie der MVG die sogenannte München SmartCity App, über die Nutzer Informationen und smarte Services im Stadtteil bequem abrufen können.   
Über die App können alle Mobilitätsangebote wie MVG Rad, eBike und eTrike, Carsharing, ÖPNV, E-Ladesäulen sowie die Quartiersboxen auf einer interaktiven Karte gefunden und gebucht werden. Der integrierte Routenplaner beinhaltet einen Fahrzeitenvergleich, um den schnellsten Weg zum Ziel zu finden. Auch die Standorte der M-WLAN Hotspots können gefunden werden. Die an den intelligenten Lichtmasten verbauten Sensoren liefern Messwerte die ebenfalls über die App abgerufen werden können. Das Firmenverzeichnis sowie die Rubriken Veranstaltungen & Kino erhalten Informationen zu Restaurants, Sehenswürdigkeiten sowie einer Vielzahl von Freizeitangeboten in der Nähe. 
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TUM/H. Varga

Bürger gestalten Gegenwart: Mobilitätsstationen, Quartiersboxen, intelligente Lichtmasten – diese Maßnahmen und mehr tragen zur Smart City bei.
Wo sollen Mobilitätsstationen aufgebaut werden? Wie müssen die Quartiersboxen gestaltet sein, um den Liefer-, Einkaufs- und Tauschservice zu ermöglichen? Und was sollen die intelligenten Lichtmasten können, die im Viertel erprobt werden: WLAN anbieten? Das Verkehrsaufkommen messen?
Solche Fragen konnten die Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit Fachleuten der Stadt und Partnern aus der Industrie während der Planungsphase diskutieren und konkrete Lösungen für ihr unmittelbares Wohnumfeld entwickeln. Dieser Ko-Gestaltungsprozess, eine Form der Bürgerbeteiligung, ist gekennzeichnet durch gemeinsames Erforschen und Ausprobieren. Direkt vor Ort oder auch anhand von Szenarien sollen Situationen überprüft, Probleme erkannt, Prototypen gestaltet und getestet sowie Alternativen erarbeitet werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Projektgebiets hatten so Möglichkeiten, tatsächlichen Einfluss auf Konzept und Design der geplanten Maßnahmen zu nehmen.
Die Ko-Gestaltung gab Impulse für eine positive gesellschaftliche Dynamik und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Workshops im Stadtteillabor wurden von Professor Ignacio Farias und seinen Mitarbeitern vom „Munich Center for Technology in Society“ der TU München gemeinsam mit der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (mbH) MGS betreut. Hier wurden mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Experten und Industrie- und Forschungspartnern die bestehenden Konzepte geprüft und getestet.
Das eigens dafür eingerichtete Stadtteillabor bot regelmäßig Workshops zur Entwicklung konkreter Lösungen an. Gleichzeitig bot es Raum, um Meinungen, Interessen, Wissen und Erfahrungen auszutauschen.
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Eindrücke aus dem Projektgebiet

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